„Wider die Selbstverblödung des Staates!“
Die Initiative "Bessere Verwaltung" konstatiert grobe Mängel im österreichischen Beamtenapparat. Was muss sich ändern? Der Falter hat nachgefragt

Irmgard Griss und Clemens Jabloner am 23. Februar in der Falter-Redaktion: „Gewisse Unerbittlichkeit“ (Foto: Christopher Mavrič)
Die Ministerialverwaltung ist, wenn man so will, das Rückgrat eines Staates. Die Stütze, die ihn aufrecht gehen und funktionieren lässt. Ausgerechnet um diese aber sei es schlecht bestellt. Das konstatiert eine Initiative prominenter ehemaliger Spitzenbeamtinnen und Spitzenbeamten (siehe Marginalspalte). Sie kritisieren eine Politisierung des Verwaltungsapparats, "strategische Untersteuerung" und intellektuelle Leere. Sie orten Unzulänglichkeiten an der Schnittstelle zwischen Politik und Verwaltung. Ist wirklich etwas faul im Staate Österreich? Der Falter hat mit Irmgard Griss und Clemens Jabloner zwei Proponenten der Initiative zum Gespräch geladen. Beim Vorgespräch erzählt Jabloner, dass in seinem Büro immer noch ein Bild von Joseph II. hängt, wenn auch als imperatore Giuseppe II, um den Ernst zu brechen.
Falter: Herr Jabloner, Sie waren 20 Jahre lang Spitzenbeamter im Bundeskanzleramt, bevor Sie Anfang der 90er an den VwGH gewechselt sind. Frau Griss, Sie haben unter