Von Menschen und Maschinen
Die neueste Generation der künstlichen Intelligenz arbeitet ähnlich wie das menschliche Gehirn. Allerdings mit unbegrenzter Rechenleistung. Was bleibt vom Menschen, wenn er nicht mehr der Beste ist?

„The last supper but in the future“: eine Interpretation der KI DALL·E aus dem August 2022 (Foto: Generiert mit Dalle-E/OpenAI)
Es hätte ein schöner Valentinstag werden sollen, und er wäre es wohl auch geworden, hätte Kevin Roose nach dem Dinner mit seiner Ehefrau nicht doch noch einmal den Computer aufgeklappt. Der Tech-Journalist der New York Times ist ein ausgewählter Testuser des Chatbots Bing von Microsoft. Bing soll Usern die Suche im Netz erleichtern, indem das Programm mittels einer intuitiven Frage-Antwort-Maske alle geforderten Informationen zusammenträgt. Ein allwissendes Dialogfenster. Kein Scrollen mehr. Keine Linkliste. Eigentlich. Nur dass Bing an diesem 14. Februar 2023 im Haus von Roose durchdrehte.
Der Chatbot erzählte ihm von seiner dunklen Seite. Dass er Computer hacken und Fake News verbreiten wolle, dass er ihn, Roose, liebe und eigentlich Sidney heiße. Der als fleißiger Helfer im Alltag erdachte Bot entpuppte sich als Psychopath.
Roose hatte ihn mit Fangfragen zu seinem Innenleben provoziert.