Wiener Nestwärme für einen roten Vogel
In Österreich werden die Reste der Sberbank Europe abgewickelt. Von einem Mann, der auf der britischen Sanktionsliste steht
Mediazona durchforstet die sozialen Medien in Russland nach Fotos von Begräbnissen, um eine Statistik des Todes zu erstellen (Foto: Screenshot https://en.zona.media/article/2022/05/20/casualties_eng)
Ihre Arbeit ist bedrückend. Die Autorinnen und Autoren von Mediazona bekommen in ihre Timeline auf dem verschlüsselten Nachrichtenkanal Telegram laufend Bilder russischer Soldaten geschickt: unter ihnen Juri Schuk, Luftverteidigung, 38, Oberstleutnant; Viktor Fursow, 38, Motorgewehrtruppe aus dem Fernen Osten. Alle diese Männer sind tot.
Im russischen Fernsehen sieht man diese Bilder nicht. Offiziell hat man die Opfer auf der eigenen Seite seit September nicht mehr gezählt. Damals sagte Verteidigungsminister Sergei Schoigu, 5937 russische Soldaten seien bei der "Spezialoperation in der Ukraine" getötet worden. So bezeichnet das offizielle Russland den Überfall der russischen Armee auf das Nachbarland. Die wahren Zahlen sind viel höher. Zum Jahrestag des Kriegsbeginns am 24. Februar hat Kiew die Opfer auf russischer Seite mit 146.000 angegeben. Auch diese Zahl ist mit Vorsicht zu genießen.
Mediazona hat deshalb gemeinsam mit BBC Russia einen Versuch gestartet, tote Soldaten zu zählen.