Hupf in Gatsch!
Masters of Dirt ist von der Beschäftigungstherapie eines ungezogenen Döblinger Teenagers zur Event-Weltmarke geworden. Am Wochenende wird der Motorzirkus viermal die Stadthalle füllen. Der Inflation und der Klimakrise zum Trotz

15,40 Meter hoch ist die Wiener Stadthalle, und das reicht fast nicht. Doppelte Rückw.rtssalti mit der Motocrossmaschine waren vor 20 Jahren undenkbar (Foto: Masters of Dirt)
Der Geruch von Zweitaktmotoren, die Hitze der Flammenwerfer, der Schlagton des Strandbuggys bei der Landung. Und drei Stunden lang staunen, was sich Artgenossen alles trauen. Über einem streift ein Motorrad fast das 15 Meter hohe Hallendach, links fliegt ein Oberkörperfreier auf dem Tretroller durch die Luft, da hinten holt ein Schneemobil zum Rückwärtssalto aus. Alles, was Räder hat, fliegt.
Die Eventreihe Masters of Dirt ist der Cirque du Soleil der Motoristen, eine der beliebtesten Freestyle-Leistungsschauen der Welt. Zum 20. Jahrestag werden am Wochenende vier Shows je 7000 Gäste und 500 Kubikmeter Erde in die Stadthalle bringen.
Was als Beschäftigungstherapie eines schlimmen Döblinger Teenagers begann, ist eine Weltmarke geworden - mit bisher knapp 200 Shows in knapp 20 Ländern. Zu den Motocrossfahrern kamen irgendwann Mountainbikes, BMX-Räder, Tretroller, Quads, Buggys, Schneemobile. Das ist Entertainment US-amerikanischen Zuschnitts, mit Party-DJ, Kusskamera, T-Shirt-Kanone und Heiratsanträgen im Publikum. Und die unwahrscheinliche Geschichte eines Wiener Familienunternehmens.