Wenn "Work isn't working": Was ist uns Arbeit wert?
Alle debattieren über die Vier-Tage-Woche. Die Politologin Barbara Prainsack liefert einen wichtigen Grundsatzessay dazu
Die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008, Corona und nicht zuletzt der russische Angriffskrieg auf die Ukraine haben die Arbeitswelt kräftig durcheinandergewirbelt. Die Diskussion, was die effizientesten Arbeitsweisen sein könnten -New Work, mobiles Arbeiten, Homeoffice oder der klassische Job in Präsenz -, reißt nicht ab.
Heftig wird auch in Österreich über reduzierte Arbeitszeiten gestritten und darüber, ob sich das Sozialsystem aufrechterhalten lässt, wenn es bei Teilzeitarbeit keine Kürzungen der Sozialleistungen gibt.
Die bisher größte Studie der University of Cambridge über die Vier-Tage-Woche zeigt, was sich viele Menschen wünschen. Gleichzeitig hielten die Unternehmen an ihren Vollzeit-Produktivitätszielen fest. Die Ergebnisse sind eindeutig: 71 Prozent der Beschäftigten gaben an, weniger unter Burnout zu leiden, 39 Prozent fühlten sich weniger gestresst, die Zahl der Krankenstandstage ging um 65 Prozent zurück. Für die Unternehmen gab es keine Produktionseinbußen, die Einnahmen stiegen im Durchschnitt sogar geringfügig um 1,4 Prozent an.