D-Day
Jetzt ist der Machtkampf in der SPÖ amtlich: Hans-Peter Doskozil hat sich um den Parteivorsitz beworben, Parteichefin Pamela Rendi-Wagner will eine Entscheidung auf einem Sonderparteitag. Warum beides eine gute Idee ist.
Die Musik war wohl nicht zufällig gewählt. „You‘re simply the Best“, der alte Hadern von Tina Turner, begleitete SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner, als sie am Dienstag in einem Thermenhotel im burgenländischen Frauenkirchen die Klubklausur der Wiener SPÖ eröffnete.
Für die SP-Chefin, die derzeit um ihr politisches Überleben kämpft, gab es Standing Ovations von ihren Wiener Parteifreunden und dazu viel Blitzlichtgewitter. Es fühlte sich schon ein wenig nach Parteitag und Wahlkampf an, und das war es insgeheim auch. Volle Solidarität mit der Parteichefin, das war die Botschaft des Tages.
Währenddessen feilte wenige Kilometer im Westen, jenseits des Neusiedler Sees, Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil in seinem Eisenstädter Büro bereits an jenem offenen Brief, mit dem er sich kurz nach 16 Uhr offiziell um den Parteivorsitz der SPÖ bewerben sollte. Kein „Rosenkrieg“, sondern „Klarheit“ und einen „Schlussstrich“ wünscht sich Doskozil. Zumindest damit hat er ganz sicher eine Mehrheit in der Partei.