Nüchtern betrachtet
Chronik eines verkackten Freitags
Bis zum Mittag war der vergangene Freitag eigentlich mein Freund gewesen. Abgabenfreudiger Kollege, der ich bin, hatte ich die Erstfassung meines Stücks der Woche um 11.40 Uhr zum Redigat abgegeben, und so war genug Zeit geblieben, um auf den Markt zu gehen und beim Meidebeschi, dem Meister des bedächtigen Schinkenaufschneidens, die Weekend-Ware zu erwerben. Und, siehe, ich hatte wohl daran getan, denn am Samstag werde er, so ließ der Meidebeschi wissen, angesichts der prognostizierten Sturmspitzen von 120 km/h sicher nicht von Bösendürnbach nach Wien fahren, weil: Da weht's mir glatt den Speck weg! Der Meidebeschi hat neben dem Schinken, das muss hier einmal erwähnt werden, auch einen Mörder-Wurzelspeck im Angebot. Ich erwarb also ein schönes Stück sowie noch einen Bund freilaufender Bio-Tulpen bei der netten jungen Tulpen-und Ranunkelverkaufsfrau . Es ist nämlich so, dass ich voll der Tulpenfan bin. Wäre ich im 17. Jahrhundert in den Niederlanden auf die Welt gekommen, ich