Der Scheißlauf

Jahrtausende düngte man mit menschlichen Ausscheidungen. Bis der Kunstdünger kam. Nun will man wieder zurück. Warum?

ANNA GOLDENBERG
Wissenschaft, FALTER 11/23 vom 15.03.2023

Friedensreich Hundertwasser auf seiner Humustoilette (Foto: 2023 Hundertwasser Archiv, Wien)

Im Oktober 2019 ernteten Ariane Krause und ihr Team auf einem Feld südlich von Berlin 384 ungewöhnliche Weißkohlköpfe. Die Forscher vom deutschen Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenanbau maßen den Kopfumfang der Pflanzen und bestimmten die Farbe der Blätter. Anschließend teilten sie die Kohlköpfe in kleine Würfel, um sie genau zu untersuchen: Welche Nährstoffe und welche Schadstoffe enthielten sie? Auf 433 unterschiedliche Medikamentenrückstände screenten die Agrarwissenschaftler.

Die 384 Weißkohlköpfe waren Teil einer wissenschaftlichen Studie. Verglichen wurden vier unterschiedliche Dünger - darunter drei Sorten, die noch nicht am Markt erhältlich sind: zwei aus menschlichem Urin sowie einer aus kompostiertem menschlichem Kot. Die Ergebnisse sind vielversprechend: Die so versorgten Weißkohlköpfe gediehen so gut wie jene, die mit einem organisch hergestellten Stickstoffdünger aus Rübenmelasse gedüngt wurden. Und: Bis auf winzige Rückstände von Ibuprofen

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