Hinternwäldler
Peter Iwaniewicz fordert: Schwächt die Pferdestärken!

Zeichnung: Georg Feierfeil
Freie Fahrt für freie Bürger", war 1974 der Slogan des ADAC in Deutschland, um gegen ein Tempolimit auf Autobahnen mobilzumachen. Schon damals wirkte der Spruch angesichts des hohen Blutzolls auf den Straßen wie von gestern. Verwutlich (pun intended) deswegen verwendete die Partei der Ewiggestrigen diesen Kampfruf auch noch im Jahr 2020, als Norbert Hofer im FPÖ-TV gegen "Schikanen der neuen schwarz-grünen Regierung" polemisierte. Und jetzt hält der Bundeskanzler Österreich für "das Autoland schlechthin", in dem niedrigere Tempolimits keinen Platz haben.
Geschwindigkeitsbegrenzungen gab es schon für Pferdegespanne, die an manchen Orten nur in Schrittgeschwindigkeit laufen durften. Später regelte man zum wirtschaftlichen Schutz der Pferdefuhrwerke gegenüber den neu aufkommenden Automobilen die Geschwindigkeiten auf maximale 6 km/h. In Österreich wurde erst nach der Ölkrise im Mai 1974 die noch heute gültige Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 km/h auf Autobahnen festgelegt.