Tragikomödien, mitten ins Herz
Das Metro Kinokulturhaus feiert die deutsche Filmemacherin Doris Dörrie mit der Retrospektive "Leben, Schreiben, Kino"

Maria Schrader feiert mit Pierre Sanoussi-Bliss in „Keiner liebt mich“ ihren Geburtstag (Foto: Filmarchiv Austria)
Fanny ist 30, glaubt an die große Liebe, doch ihre Hoffnung schwindet. Seit vier Jahren lebt sie allein, nimmt teil an einem Kurs für selbstbestimmtes Sterben und hat einen Sarg als Bett. "Ich würde mich auch nie in mich verlieben, wenn ich Sie wäre", stellt sie sich im Video für eine Partnerschaftsvermittlung vor.
Der ewige Krampf, den die Frauen mit den Männern und sie alle mit dem Leben und der Liebe haben, ist für die Arbeiten der deutschen Filmemacherin Doris Dörrie, die dieser Tage zum Auftakt einer Retrospektive nach Wien kommt, zentral. Schon die Titel etlicher ihrer Filme sprechen Bände: "Mitten ins Herz", "Bin ich schön?" oder, wie im vorliegenden Fall, "Keiner liebt mich" (1994). Zumindest bis ein Nachbar im Plattenbau, der sterbenskranke Hellseher und als Damenimitator auftretende Orfeo, sich mit Fanny anfreundet und ihr quasi Wege aus der Krise weist.
Klingt nach Klamauk? Ist es aber nicht, denn Dörrie hat die tragikomische Leider-nein-Liebesgeschichte sehr konkret