„Emanzipation ist eine Politik der kleinen Schritte“
Die Regisseurin Katharina Mückstein drehte einen Film über Feminismus und erklärt, warum das notwendig ist

Foto: Elsa Okazaki
Nach ihren Spielfilmen „Talea“ und „L’animale“ legt die Wiener Regisseurin Katharina Mückstein einen Dokumentarfilm vor. „Feminism WTF“ feiert seine Premiere auf der Diagonale. Der Film setzt sich aus einer Reihe von Interviews mit Forscherinnen zusammen, die sich mit Queerfeminismus, Rassismus und Klassismus beschäftigen.
Mückstein, 41, ist auch als Aktivistin bekannt. Im vergangenen Sommer stieß sie eine Welle an MeToo-Erfahrungsberichten auf Instagram los. Der Falter sprach mit ihr über die Reaktion der Branche, ihren neuen Film und Queer- versus Differenzfeminismus.
Falter: Frau Mückstein, bitte erklären Sie uns den Titel Ihres neuen Films: Warum „What the fuck“?
Katharina Mückstein: Am Beginn der Arbeit am Film habe ich mich gefragt: Wie zur Hölle kann es sein, dass feministische Themen mit so wenig Expertise verhandelt werden? Und warum wird in Medien so getan, als ob bei Feminismus eine Meinung reichen würde und Wissen keine Rolle spiele? Einerseits war ein Ärger darüber da, wie diese Debatte läuft. Und andererseits so ein „What the fuck“-Gefühl – was zur Hölle, ich kenn’ mich hier nicht aus. Teil der antifeministischen Strategie ist Verwirrung: Relativ klare feministische Positionen werden verwaschen, übrig bleibt die Leier, dass man ja gar nicht mehr weiß, was man noch darf. Dieser Wirrnis wollte ich im Film Klarheit entgegenstellen.