Ab ovo
Gilt beim Kochen und ganz allgemein: An den Ursprung denken, bevor man improvisiert

Kaum wegzudenken aus Berliner Kneipen: Soleier. Zu Bier und Schnaps passen sie besonders gut (Foto: Heribert Corn)
Wir brauchen einen Neustart. Nicht nur die Sozialdemokratie, die ganze Demokratie sollte neu an den Start gebracht werden. Müde ist sie geworden, die Demokratie, und unklar, weil durch den Qualifikationsnotstand des Wahlvolks immer krassere Figuren an die Macht gehoben werden. Und wir brauchen einen Neustart der Wirtschaftsordnung. Die aktuelle Ordnung quirlt immer mehr vom guten Geld in die Kassen von solchen, die zu viel davon haben. Die Politik, die solchen Perversionen Grenzen setzen sollte, schaut zu. Weil wenn sie etwas gegen den unseligen Finanzstromstrudel unternimmt, droht Standortbeschädigung. Lieber 20 Prozent Steuer von den kleinsten Einkommen erheben, als den großen Profiteuren zwei Prozent von den fettesten Gewinnen abnehmen.
Wirre Welt
Auch kulinarisch täte ein Neustart gut. Zumindest bei uns, wo es so viel von allem gibt, dass man auf unendlich viele Ideen kommen kann und gleich auch umsetzt, wenn man dafür nur hemmungslos genug ist. Hemmungen hat die Evolution eingeführt, damit weniger Unsinn geschieht. Hemmungslos kommt aber alles ungeachtet seiner Eigenart in Bowls. Wird schon schmecken, weil es modern ist. Die Grammatik des Kochens wird aufgehoben, wie die Rechtschreibung in Textnachrichten weitestgehend abgeschafft wurde. Die kulinarische Grammatik wird neu geschrieben, nur ist noch nicht zu erkennen, welche Regeln vorgesehen sind. Grammatik ohne Regeln ist schwer vorstellbar.