Actionreich abgewickelt: "John Wick 4"
Es kann ja nicht ewig so weitergehen: Sicher, auch diesmal kämpft sich der unaufhaltsame Killer-Keanu (Reeves) gekonnt durch die neondurchtränkte Unter-bzw. regel-und ritualsatte Parallelwelt des Verbrechens. Welche Wicks Mordlust mit massig Kanonen-, Klingen-und Faustfutter zu befriedigen weiß. Im Gegensatz zumindest zu den zwei Vorgängern lässt sich "John Wick: Kapitel 4" aber reichlich Zeit, ehe er in medias res geht.
Ausladende Verschnaufpausen auch zwischen dem ganzen wohlchoreografierten Gehaue und Geballer -dafür aber halt auch mehr Gelaber mit Freund (Donnie Yen, Laurence Fishburne etc.) und Feind (Bill Skarsgård als Schnösel-Bösling). Weil es seltener zu bestaunen ist, gerät das hübsch, wuchtig und übersichtlich inszenierte Ballistik-Ballett allerdings pointierter als zuvor. Kugeln haben aber auch in diesem fast dreistündigen Abschluss, so scheint's, der Reihe das letzte Wort.
In Videospiellogik und Samurai-, Western-sowie den "Matrix"-Filmen geschult, führt die Tour de Force von New York nach Osaka und Berlin. Mit grande finale in Paris: Schwindelerregender Auto-Fun im Riesenkreisverkehr, ewiger Slapstick-Sturz auf Endlos-Stiege, melancholisches Pistolenduell bei Sonnenaufgang vorm Sacré-Cœur. Und wieder einmal hat uns Wick am Wickel.