Attention, please: "Sick of Myself"
Die junge Signe (Kristine Kujath Thorp) jobbt total unmotiviert in einem Café in Oslo, während ihr Freund Thomas (Eirik Sæther) gerade seinen künstlerischen Durchbruch feiert. Die beide führen eine toxische Beziehung, in der sie sich gegenseitig zu übertrumpfen versuchen. Als selbst vorgetäuschte Allergieanfälle nicht die erhoffte Aufmerksamkeit bringen, greift Signe zu drastischen Mitteln: Ein Medikament soll zum Ziel führen, allerdings hat es Nebenwirkungen.
"Sick of Myself" kommt aus dem gleichen Produktionshaus wie "Der schlimmste Mensch der Welt". Kristoffer Borgli reichert sein Langfilmdebüt, eine schwarze Komödie über den krankhaften Drang nach Selbstdarstellung, mit Bodyhorror-Elementen an. Denn Signes Gesicht ist nun schwer entstellt, jedoch gibt es Schlagzeilen dafür, Mitleid und die ersehnte Aufmerksamkeit von ihrem Freund -sogar als Inklusiv-Model wird sie gebucht! Doch der dauerhafte Tablettenmissbrauch hat Folgen: Haut und Haare fallen aus, ihre Lügen drohen aufzufliegen, Fantasien sind nicht mehr von der Realität zu unterscheiden. Der Film findet aus seiner Zuspitzungsspirale am Ende nicht wirklich heraus, aber es ist komisch und abstoßend zugleich, Signe bei ihrer Tour de Force zuzusehen. Denn so weit hergeholt ist die Gier nach Aufmerksamkeit dann doch nicht.