Sturm statt Elfenbeinturm
Zu viele Publikationen, zu wenige Stellen: Die Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft sind schwierig. Gibt es Alternativen?

„Wir sollen viel publizieren, und es soll toll klingen“ sagt die österreichische Wissenschaftlerin Hannah Metzler (Foto: Heribert Corn)
Man sitzt auf dem Sessel, die Beine auf dem Tisch, die Arme hinter dem Nacken verschränkt. Eine "Powerpose" ist ganz einfach - und sehr nützlich: Wer sie eine Minute lang einnimmt, ist danach risikobereiter und fühlt sich mächtiger. Auch die Testosteronwerte sind erhöht. Das zeigte eine Studie, die 2010 im renommierten Fachjournal Psychological Science erschien.
Die Körpersprache verändert also das Verhalten. Die amerikanische Sozialpsychologin Amy Cuddy, die damals an der Harvard-Universität dieses Experiment durchgeführt hatte, wusste die Ergebnisse zu vermarkten. Ihr Ratgeber ("Dein Körper spricht für dich") wurde ein Bestseller, ihr Ted-Talk über 67 Millionen Mal angesehen. Und auch die österreichische Psychologiestudentin Hannah Metzler interessierte sich dafür.