Der lachende Dritte
Er verspricht seinen Genossinnen und Genossen, dass man die Freiheitlichen auch von links besiegen kann. Wer ist Andreas Babler, der nun SPÖ-Parteichef werden will?

Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler fordert die Parteispitze heraus: Er will neuer SPÖ-Parteichef werden (Foto: Christopher Mavrič)
Oida, was ich für Dich alles mach!“, schrieb ein Schulfreund vergangene Woche per Whatsapp an Andreas Babler. Vor rund 35 Jahren hatte er den heutigen Bürgermeister von Traiskirchen zu einem Treffen der Sozialistischen Jugend (SJ) mitgenommen. Damals war der Freund SJ-Mitglied. Seit voriger Woche ist er SPÖ-Mitglied. Um seinen Schulfreund Babler zum nächsten SPÖ-Parteichef zu wählen.
Fast 10.000 Menschen holten sich Ende vergangener Woche noch schnell ein rotes Parteibuch, um mitbestimmen zu können, wer die SPÖ in die nächsten Nationalratswahlen führen wird. Nicht wenige von ihnen traten bei, weil sie Babler an die Spitze heben wollen. Jenen Mann, der in der 20.000-Einwohner-Kleinstadt Traiskirchen eine Art sozialistisches Bullerbü erschuf, das ihn auch über die Grenzen Niederösterreichs bekannt gemacht hat. Traiskirchen, das ist nicht nur der Ort, in dem früher oder später alle Flüchtlinge anlanden, von der FPÖ und ÖVP gern benutztes Synonym für Ausländerpolitik und Fremdenangst. Sondern auch der Platz, wo es in Schulkantinen bald Bio-Küche vom Haubenkoch gibt, Mindestsicherungsempfänger mit von Flüchtlingen angebautem Gratis-Biogemüse versorgt werden und Mindestpensionisten von der Stadt auf „Urlaub gegen die Einsamkeit“ geschickt werden. Und wo die SPÖ fast drei Viertel der Stimmen bekommt.