Paint it (post-)black
Der Künstler Adam Pendleton schafft sensible Videoporträts und einen Malerei-Kosmos aus der Druckmaschine. Ein Atelierbesuch vor seiner Mumok-Schau

Mit noch nicht einmal 40 Jahren ist der Künstler Adam Pendleton in US-Museen und Galerien ein Star (Foto: Sangtae Kim/Courtesy the artist & Pace Gallery)
Ein Niemandsland gesichtsloser Backsteinbauten am Rand von Williamsburg, New York. Zwischen dem Gelände der Filmfirma Steiner Studios, einer Talmud-Akademie und einem Hafenbecken des East River sticht ein einzelnes Geschäftslokal hervor. Seine schwarz gestrichene Fassade und der schlichte Eingang verströmen eine Coolness, die sonst für Galerien in Manhattan typisch ist.
Auch drinnen erscheint Adam Pendletons Atelier nicht wie ein Ort, wo sich jemand mit Farbe bekleckert. Als Erstes die Schuhe ausziehen – die Wiener Journalisten wurden vorgewarnt –, der Hausherr will es so. Dass später einer von Pendletons zwölf Assistenten auf dem Holzboden Papierarbeiten auflegt, macht die Scheu vor Schmutz verständlicher.
Der Künstler verspätet sich, daher führt erst einmal sein Studiomanager das Pressegrüppchen herum. „An dieser Wand präsentieren wir die Bilder“, erklärt er im Entree, das als showing room dient. Vorbei an einer Bibliothek, einer Küchenzeile und einem Büro gelangt man in einen Raum, auf dessen Tischen die Modellbauten für Pendletons Personale im Mumok stehen.