Ach, Sisi! Geht's noch einmal? Es geht
Halb verdurstet erreicht sie das kaiserliche Domizil auf Korfu, doch statt eines Getränks erwartet Gräfin Irma Sztáray als Erstes ein Hürdenlauf. Elisabeth von Österreich-Ungarn sucht eine sportliche Hofdame. Irma besteht den Test und wird Teil der kleinen Kommune, in der Sisi tut und lässt, was sie will. Das Charisma der Kaiserin entflammt Irmas Herz. Doch sie leidet auch unter Sisis Exzentrik und Hang zur Depression, der sich verschlimmert, als die Frauen an den Hof zurückgerufen werden.
Historische Frauenfiguren in goldenen Käfigen haben in Filmen und Serien Konjunktur. Frauke Finsterwalder nimmt in "Sisi & Ich", wie Marie Kreutzer in "Corsage", die Realität -Irma Sztáray war von 1894 bis 1898 die letzte Hofdame Sisis - zum Ausgangspunkt einer fiktionalen, sanft anachronistischen und manchmal satirisch überhöhten Geschichte.
Wo immer der Film nah bei Irma bleibt, die Sandra Hüller mit eigenwilliger Kindlichkeit spielt, liegen seine Stärken. Wo er sich auf Sisi konzentriert, ermüdet er. Die Figur der traurigen Adeligen ist unnahbar, ihre Handlungen erscheinen im wiederholten filmischen Zugriff wie Klischees: Sisi langweilt sich, Sisi kotzt, Sisi begehrt den Stallmeister. Der Twist am Ende, flüchtig, aber heftig, droht nach den mittleren Längen fast übersehen zu werden.
Ab Fr in den Kinos