Das geilste Geschäft der Saison
Der 26-jährige Barish Okcu tut in seinem Sumpf in der Margaretenstraße, als sei Wien eine Mode-Großstadt

Von wegen das Dekolleté ist vorbei: Barish Okcu zeigt sich gerne ausgeschnitten (Foto: Christopher Mavrič)
Wo ist Wien am urbansten? Zwischen den Museen? Am Brunnenmarkt? An der Kreuzung Landstraßer Gürtel/A23? Oder vielleicht hier, in der Margaretenstraße 3, neben dem sizilianischen Feinkostgeschäft Crupi, mit Blick auf den skandinavischen Möbelladen Nanna?
Seit Jahresbeginn führt ein 26-jähriger Mann namens Barish Okcu im Vierten den Conceptstore Sumpf, eine Mischung aus Boutique und Galerie. Schon die Auslagen des 74-Quadratmeter-Geschäfts versprechen Berlin: exzentrisch, international, punkig - eine Irritation im gesetzten Wien.
Drinnen schludert der räudige Sound der britischen Indieband The Libertines, Evergreens für jemanden, in dessen Jugendzimmer Yung Hurn lief. Im Eck steht der Eyecatcher des Salons: eine schwarz-graue Couch, im gleichen Muster wie der Plafond des Grazer Hauptbahnhofs - eine Installation des Medienkünstlers Peter Kogler.