Polizist und Brandstifter
Der Wiener ÖVP-Chef Karl Mahrer war ein angesehener Polizeichef. Jetzt versucht er sich als Rassist - und bestreitet zugleich, ein solcher zu sein. Eine Analyse seiner Anti-Ausländer-Kampagne
Darf man einen ehemaligen Wiener Polizeichef einen Rassisten nennen? Oder wird der Begriff dann inflationär verwendet? Karl Mahrer war einst ein aufgeschlossener Polizeichef, er zog klare Linien, und niemand in der Polizei hätte ihm dieses Etikett verliehen. Seit dem Abschied von Gernot Blümel in die Finanzindustrie ist Karl Mahrer nun ÖVP-Chef in Wien. Und dort positioniert er sich nun als Rassist. Er weist das brüsk zurück. Aber es ist so. Er spielt auf jener Klaviatur, die sonst nur die Identitäre Bewegung oder Leute wie der freiheitliche Landesrat Gottfried Waldhäusl bedienen.
Mahrer hetzt mit einem Video über den Brunnenmarkt gegen Ausländer. Und zwar nicht etwa, weil sie extremistisch oder kriminell sind, also ein für die Gesellschaft schädliches Verhalten setzen. Sondern nur deshalb, weil sie Ausländer sind und es wagen, hier zu arbeiten und "ungestört" zu sein. Er greift Menschen also nur aufgrund ihrer Herkunft an. Genau das ist Rassismus.