Raiffeisen auf der Watchlist - Wir sind wieder wer!
Diesen Donnerstag spricht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zum österreichischen Parlament. Kurz nach neun Uhr wird seine Ansprache per Videoschaltung in den Nationalratssitzungssaal übertragen. Was Selenskyj sagen wird? Er wird über den Überlebenskampf sprechen, den sein Land seit mehr als einem Jahr führt. Über die vielen Todesopfer, die der russische Überfall gefordert hat. Über die humanitäre Katastrophe, die Russland über die Ukrainer gebracht hat. Wahrscheinlich wird er die österreichischen Parlamentarier um ihre Unterstützung bitten.
Etwas später, kurz nach zehn Uhr, gibt es an diesem Donnerstag einen weiteren Livestream. Von der Hauptversammlung der Raiffeisen Bank International. Vorstand und Aufsichtsrat werden den Aktionären über das abgelaufene Geschäftsjahr berichten. Was CEO Johann Strobl und Aufsichtsratschef Erwin Hameseder wohl sagen werden? Sie werden von einem Rekordergebnis berichten: Die RBI hat im Jahr 2022 3,6 Milliarden Euro verdient. Wahrscheinlich werden die beiden Männer mit ernster Miene über das "schwierige geopolitische Umfeld" und die Wirtschaftssanktionen sprechen. Vielleicht werden sie auch erzählen, wie die RBI-Tochterbank in Russland im Kriegsjahr 2022 sagenhafte zwei Milliarden Euro Profit erwirtschaftet hat. Das ist das Vierfache dessen, was die Raiffeisenbank Russland in Friedenszeiten verdient hat.