"Bussi Thomas" – Der Fall Eva Dichand
Die Medienmanagerin und Heute-Herausgeberin Eva Dichand wird von Thomas Schmid schwer belastet. Sie soll Sebastian Kurz bestochen haben. Der Deal: wohlwollende Berichterstattung für ein zahnloses Stiftungsrecht und Inserate. Der Managerin droht jahrelange Haft - selbst wenn sie die Redaktion nicht beeinflusst hat.

Eva Dichand, Thomas Schmid: Wohlwollende Berichterstattung für ein zahnloses Stiftungsrecht und Inserate? Fotos: APA/Hans Punz
Am Donnerstag um 9 Uhr Früh war es so weit. Ein Haft- und Rechtsschutzrichter hat für die hochsensible Operation der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) grünes Licht gegeben, der Tatverdacht gegen Eva Dichand (50) war offenbar dringend genug. Eine seit Monaten geplante Hausdurchsuchung in der Zentrale der Zeitung Heute konnte beginnen.
Etwa zehn Beamte in Zivil läuteten in der Walfischgasse 13, dem Sitz von Redaktion und Geschäftsführung des Gratisblattes. Die Suche konzentrierte sich auf die prunkvollen, mit moderner Kunst geschmückten Räume der Geschäftsführung im dritten Stock, die Redaktion war nicht betroffen.
Der Verdacht lautet kurzgefasst: Regierungskriminalität. Heute-Chefin Eva Dichand soll – über Mittelsmänner – dem damaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz folgenden Deal vorgeschlagen haben: Die Dichands sorgen für wohlwollende Berichterstattung in ihren Blättern Heute und Krone, bieten Kurz also einen privaten ökonomischen Vorteil. Im Gegenzug solle sich Kurz – über den Generalsekretär im Finanzministerium, Thomas Schmid – für ein Stiftungsrecht einsetzen, das Multimillionäre wie die Dichands begünstigt.