Beim Jupiter!
Die größte Mission der Europäischen Weltraumorganisation startet im April. Ihr Ziel: die Jupitermonde. Wenn alles gut geht
Im Jänner 1610 richtete der italienische Forscher Galileo Galilei sein Fernrohr Richtung Jupiter. Dort, im Nachthimmel nahe dem übernächsten Planeten im Sonnensystem, 888 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, sah er drei kleine, helle Sterne, deren Positionen zu wechseln schienen. Zwei Nächte später war einer davon verschwunden. Und drei Nächte darauf waren es auf einmal vier. Galilei begriff: Die Sterne sind eigentlich Monde, sie reflektieren das Licht der Sonne - und kreisen um den Planeten Jupiter. Ein Beweis also, dass sich nicht alles um die Erde dreht.
Galilei beschrieb, was er sah. Sein Heftchen "Sidereus Nuncius", der "Sternenbote", erschien im März 1610 und war rasch ausverkauft. Der Status als Bestsellerautor half Galilei selbst bekanntlich wenig: Er wurde 1633 wegen Ketzerei verurteilt und verbrachte die letzten neun Jahre seines Lebens im Hausarrest.