Die Aliens sind wir!
Eine Ausstellung des Weltmuseums Wien erzählt die Hassliebe indigener Kulturen für das imperialistische Genre Science-Fiction

„Star Wars“ trifft First Nations: Nicholas Galanins „Things Are Looking Native“ (Foto: Nicholas Galanin)
Wenn der Künstler Rory Wakemup in eine seiner Rüstungen steigt, wirkt er wie eine Mischung aus dem "Star Wars"-Bösewicht Darth Vader und einem Dakota-Krieger. Wakemup tritt damit im US-Staat Minnesota bei Protestveranstaltungen gegen Erdölleitungen auf, die durch für heilig erachtetes Land führen. Oder er verwendet die Kostüme, um Jugendlichen den Unterschied zwischen stolzer Tradition und verächtlicher Karikatur zu erklären. "Es geht darum, uns Native Americans wieder zu Menschen zu machen", sagt Wakemup.
Der Künstler, Angehöriger der Anishinaabe-Nation, nimmt an der Ausstellung "Science Fiction(s)" des Weltmuseums Wien teil, die eine sehr aktuelle Frage stellt: Wie stellen wir uns die Zukunft vor? Und zwar nicht - wie in den Filmen und Romanen des Science-Fiction-Genres - aus westlicher Sicht. Vielmehr blicken US-amerikanische First Nations oder Indigene aus dem Amazonas-Regenwald in die kommende Zeit, in der Artensterben und Wasserknappheit drohen.