Nachrichten aus dem Inneren
Wir über uns
Tag drei nach dem Aufstand der Maschinen. Es wirkt an diesem Redaktionsschlussmontag alles so wie immer. Man könnte auch sagen: Es ist ruhig. Zu ruhig.
Manchmal kann ein Witz so richtig nach hinten losgehen. Da ist diese Kolumne keine Ausnahme. So schlimm wie letzte Woche war es aber noch nie (Entschuldigung!). Mein Telefon hatte mit dem Hinweis "Achtung! Kein Service" die Arbeit eingestellt. Das unwillige Stück, das mir seit Monaten nichts als Ärger bereitet, konnte - wie sagt man so schön - auf Werkseinstellungen zurückgesetzt werden. Dafür hat sich meine hier spaßeshalber geäußerte Befürchtung, die anderen Redaktionstelefone könnten sich organisieren, tatsächlich bewahrheitet: Am Freitag blinkte "Achtung! Kein Service" wie ein Streikbanner auf den Displays quer durch die Falter-Büros. Die Revolte konnte rasch niedergeschlagen werden. Seitdem herrscht jedoch eine Stimmung wechselseitigen Misstrauens.
Ich habe das Telefon ins Bücherregal gestellt, mit dem Display zur Wand. Man muss an den Anführern bekanntlich ein Exempel statuieren. Mal sehen, wer von uns das länger aushält. Allerdings ist mir jetzt ein unangenehmer Gedanke gekommen: Was, wenn sie uns warnen wollten? Und wovor?