Mozart trifft Beyoncés "Single Ladies"

FALTER:Woche, FALTER:Woche 15/2023 vom 12.04.2023

Wie hätte "Die Zauberflöte" als Musical geklungen? Und wie hätte Mozarts und Schikaneders Oper als Zirkusrevue ausgeschaut? Eine mögliche und lustvolle Antwort liefert der Schauspieler und Musiker Nils Strunk mit seiner poppigen, gekürzten Version des Werks, die den Untertitel "The Opera but not the Opera" trägt.

Zu Beginn herrscht Jahrmarktflair: Ein Bär auf einem Dreirad, ein Gewichtheber und ein Zirkusdirektor treten auf und verschwinden gleich wieder, um Platz für die eigentliche Vorstellung zu machen.

Vogelfänger Papageno und Prinz Tamino brechen auf, um die vom Fürsten Sarastro gefangene Pamina zu befreien. Das sechsköpfige Ensemble - bestehend aus Gunther Eckes, Tim Werths, Lilith Häßle, Katharina Pichler, Wolfram Rupperti und Annamária Láng - schlüpft gleich in mehrere Rollen und interpretiert mit viel Augenzwinkern und richtigen Tönen die Songs, in denen Strunk Mozarts Arien mit Liedern von Beyoncé, Thom Yorke, Freddie Mercury oder Falco vermengt. Das alles zusammen funktioniert überraschend gut, was auch an der großartigen dreiköpfigen Band liegt; zum Einsatz kommen Klavier, Gitarre, Bass und Schlagzeug.

Die zweite Hälfte hat zwar einige Längen; man verzeiht sie aber schnell, springt insgesamt doch so eine Freude von der Bühne aufs Publikum über.

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