„Pfingstrosen sind mein Heroin“
Endlich wieder Raritätenbörse im Botanischen Garten. Bei Wiens größter Pflanzenschau suchen und finden Gärtner und Sammler seltene Gewächse

Der oberösterreichische Gärtner Michael Miely hegt eine dezente Leidenschaft für Pfingstrosen. 650 verschiedene Sorten züchtet er (Foto: Michael Miely)
Pfingstrosen brauchen keinen grünen Daumen. "Wenn man sie nicht verkehrt herum einsetzt, hat man sie 50 Jahre lang", prophezeit Michael Miely. Weder Mäuse noch Schnecken interessierten sich für die falsche Rose, die eigentlich ein Hahnenfußgewächs ist. Der Gärtner weiß, wovon er redet, denn er züchtet auf zweieinhalb Hektar Land in der Nähe von Wels 650 verschiedene Sorten Pfingstrosen.
Die sechs Kühe des Viehmilchbetriebs, den der 59-jährige Miely vor 25 Jahren von seinen Schwiegereltern übernahm, mussten bald seinen prachtvollen Pflanzen weichen. Mit der Zeit wagte er sich an Neuzüchtungen und die Versuche gelangen. Weil er die Oper liebt, benannte er neue Kreationen nach Figuren Richard Wagners: Siegrune, Walküre oder Elsa von Brabant. Er verkauft sie online und auf Märkten um 12,50 Euro oder 180 Euro. Die Schönheit der Blüte und die vielen Farben machen die Blume so begehrt.