Der dunkelrote Ombudsgenosse
Der Kommunist Kay-Michael Dankl sucht die Nähe zu den Allerärmsten und könnte so bei der Salzburg-Wahl überraschen
Schuld ist die Schneekönigin. Im Märchen von Hans Christian Andersen verwandelt sie das Herz des Buben Kay in einen Eisklumpen. Weil dieser Name den Eltern von Kay-Michael Dankl so gut gefiel, könnte bald ein Kommunist mit ungewöhnlichem Vornamen die KPÖ in den Salzburger Landtag führen - zum ersten Mal seit 1949. Den Zweitnamen Michael gaben die Eltern dazu, damit ihr Sohn einen weniger exotischen Vornamen zur Auswahl hat.
Kay-Michael Dankl, 34, mag es aber ungewöhnlich. Seit 2019 ist er der einzige Kommunist unter 40 Gemeinderäten in der Stadt Salzburg. Nach der Landtagswahl am 24. April könnte er laut Umfragen als Mandatar der Liste KPÖ Plus, einem Zusammenschluss der Kommunistischen Partei mit anderen Linken, in den Landtag gewählt werden. Derzeit liegt die KPÖ in Salzburg bei fünf bis sieben Prozent, also knapp über der notwendigen Fünf-Prozent-Hürde.