Auf der Suche nach dem idealen Schulsystem
Warum fördern Österreichs Schulen Kinder nicht besser? Karl Heinz Gruber erklärt es in einem autobiografisch inspirierten Buch
Die Demonstration verstummt, als die 18-jährige Kiana L. das Mikro in die Hand nimmt: "Sich Hilfe zu suchen kostet Unmengen von Mut, welche ich ein paar Tage vor meinem Suizidversuch aufgebracht habe." Stille auf dem Platz der Menschenrechte.
Am 1. März wollte die junge Favoritnerin Kiana sterben - und hat überlebt. Sie war schon als Kind depressiv, hat sich selbst verletzt, wurde tablettensüchtig. Kurz vor ihrem "Entschluss" sei sie zweimal von Psychiatrien abgewiesen worden: "Was machst du schon wieder hier?" Kiana L. hat sich zurückgekämpft, vom Spital aus mit Freunden die Instagram-Seite "Change for the Youth" gegründet und am Samstag eine Demo organisiert: für mehr Psychiatriebetten und Therapie auf Krankenkassa.
Kiana sprach vor 300, aber für viel mehr Teenager: Die Kinderund Jugendpsychiatrie im AKH hat 2019 66 Minderjährige nach Suizidversuchen betreut, 2021 waren es 179. Am Ende der Demo trat auch der Chef dieser Station, Paul Plener, auf: "Ich will, dass ihr wisst, dass wir das Problem sehen."
Kiana L. stand stolz daneben. Mit Peter Hacker würde sie vielleicht gerne einmal sprechen, oder mit Johannes Rauch. Die sollten ihr gut zuhören.