Malerei mit Regen und Moskitos
Die Künstlerin Vivian Suter ist 1949 als Tochter einer aus Österreich geflohenen Jüdin in Buenos Aires geboren. Schon ihre Mutter Elisabeth Wild, die mit ihr später in die Schweiz zog, war Malerin (das Mumok zeigt eine Retrospektive ab 5. Mai). Später lebten die beiden Künstlerinnen auf einer ehemaligen Kaffeeplantage in Guatemala.
Zuletzt wurde Suter international gewürdigt: auf der Documenta 14 in Kassel 2017, von den Museen Tate Liverpool und Reina Sofia in Madrid. Nun bespielt sie den Hauptraum der Secession mit der "A Stone in the Lake" betitelten Schau. Bei den letzten Ausstellungen wurden die Werke oft ohne Keilrahmen aufgehängt oder aufgelegt. Diese Praxis verdankt sich auch Suters Erfahrung mit zwei Natureinbrüchen: Bei Erdrutschen wurde die Scheune geflutet, in der ihre Werke gelagert waren.
Dass die eigene Arbeit so in Schlamm versank, hat die Künstlerin verarbeitet, indem sie fortan die Naturgewalten absichtlich in ihre Produktion einbezog. Sie legte ihre farbintensiven Bilder ins Freie, schützte sie auch vor Regen oder Insekten nicht. Am 27. April spricht Suter um 18 Uhr mit Adam Szymczyk über ihre Kunst und ihr interessantes Leben.
Parallel zu "A Stone in the Lake" eröffnen Ausstellungen von Margaret Salmon und des australischen Karrabing Film Collective.