Nachrichten aus dem Inneren
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Das Wort "Schatzfund" in der Betreffzeile eines E-Mails funktioniert aufmerksamkeitsökonomisch tadellos. "Es wurde ein Gemälde gefunden! Sollte es euch gehören oder habt ihr Hinweise auf die/den rechtmäßige*n Eigentümer*In zögert nicht euch zu melden", hat der Kollege vom Empfang am Donnerstag an den Hausverteiler geschrieben.
Bei dem Fundstück handelt es sich um einen Druck (Nummer 205 aus einer Serie von 350) mit dem Titel "Kufra". Er trägt die Signatur des österreichischen Künstlers Felix Haspel und ist mit 1997 datiert. Das Bild zeigt schemenhafte Gebäude (vermutlich in der libyschen Oase Kufra), dem unruhigen Strich nach zu urteilen in einem Sandsturm. Im Hintergrund sind Dünen zu erkennen.
Bis jetzt gibt es aus der Redaktion keine Hinweise auf die Eigentümerschaft, dafür haben mehrere Falter-Mitarbeiter Interesse an dem Werk bekundet. Ich habe mich also der Provenienzforschung gewidmet. Profaner ausgedrückt: Ich habe bei Haspel angerufen und ihn beim Rasenmähen unterbrochen. Er weiß leider auch nicht, wie sein Bild zu uns gekommen ist. Früher hätten Firmen Haspel-Lithografien gelegentlich zu Weihnachten verschenkt. Die Restitution muss noch ein wenig warten.