Der dunkelrote Ombudsgenosse
Der Kommunist Kay-Michael Dankl sucht die Nähe zu den Allerärmsten und könnte so bei der Salzburg-Wahl überraschen
Das Anhaltezentrum besteht aus zwölf Containern, die Zäune sind noch höher als im restlichen Camp (Foto: Soraya Pechtl)
Tamim Babak rollt sich eine Zigarette, nimmt einen Schluck Kaffee aus seinem Plastikbecher und blickt aus dem Fenster auf sein neues Zuhause. Ein Containerdorf, umzäunt mit Maschendraht, mit Dutzenden Kameras und Sicherheitspersonal überwacht. Was aussieht wie eine Festung, ist das unrühmliche Flüchtlingslager Lipa, abgeschieden auf einem windigen Hügel, 25 Kilometer von der bosnischen Grenzstadt Bihać entfernt.
Lipa. Der Name stand lange für das Versagen der EU-Migrationspolitik. Ende 2020 brannte das Camp ab. Die Migranten schliefen tagelang bei Minusgraden unter freiem Himmel. Wenige Monate später brach in dem provisorisch wiederhergestellten Lager die Krätze aus, weil es keine Wasserversorgung gab. Und auch drei Jahre danach kommt das Containerdorf nicht aus den Schlagzeilen.
Denn das österreichische International Centre for Migration Policy Development (ICMPD) hat dort ein Anhaltezentrum errichtet. Es besteht aus zwölf Containern auf der Westseite des Lagers, umgeben von Zäunen,