Zärtlichkeit mit Latexnoppen
Ab Mitte der 1970er-Jahre verwendete Renate Bertlmann Sexpuppen und Dildos für ihre Skulpturen und Performances und entdeckte Latex als künstlerisches Material für sich. Für die große Installation "Waschtag" 1982 im Frauenmuseum in Bonn hängte sie Latexteile über Wäscheleinen, die so gewissermaßen für eine Verbindung von Kunst und weiblicher Care-Arbeit standen. Dem hautähnlichen Werkstoff bleibt die heuer 80-jährige Künstlerin auch in ihren neuen Skulpturen treu, die nun in der Galerie Steinek zu sehen sind.
Bewusst gemahnt Bertlmanns noppenreiche Kunst an Schnuller. Die Feministin mischt aber auch Kontrapunkte wie Radierklingen unter -soft und scharf gehen Hand in Hand.
Galerie Steinek, Do (20.4.) 18.00 (bis 1.6.)