Zwei Kultkomponisten auf der Couch
John Cage und Morton Feldman haben in den Jahren 1966 und 1967 vier offene Gespräche geführt, die in den Studios des Radiosenders WBAI in New York aufgenommen wurden. Cage war damals Mitte 50, Feldman Anfang 40. "Warum komponierst du weiter?", fragt Feldman, und Cage antwortet, dass er zwei Stücke zu schreiben hat, obwohl er eigentlich "wirklich Lust hätte, nicht zu komponieren".
Die beiden amerikanischen Avantgardisten geben Einblicke in ihre Freundschaft und ihre Sorgen in Bezug auf das Musizieren; sie sprechen über Langeweile und das Alleinsein; über Stockhausens Verweigerung und Varèses Genie, über Kunst und die Zukunft der Neuen Musik. Die beiden tauschen sich auch über gesellschaftliche und politische Themen aus -etwa das Schweigen der Komponisten zu Vietnam.
Aus diesen "Radio Happenings" haben der Verein büro lunaire und das Ensemble PHACE das Live-Hörspiel "In Conversation -Voices and Piano" entwickelt. Dabei soll erkundet werden, wie relevant die Aussagen der beiden Komponisten heute noch sind. Zu ausgewählten Gesprächsausschnitten erklingen Werke von Feldman und Cage sowie der Liederzyklus "Voices and Piano" des österreichischen Komponisten Peter Ablinger. Das Besondere daran: Niemand singt.