Frau für Blau

In Salzburg hat die FPÖ erstmals auch bei den Frauen gepunktet. Liegt das nur an der Spitzenkandidatin Marlene Svazek?

Nina Horaczek, Josef Redl
Politik, FALTER 17/2023 vom 26.04.2023

Marlene Svazek bei der Wahlparty der FPÖ auf den Schultern von Andreas Hochwimmer (links) und Hermann Kirchmeier. Die 30-jährige FPÖ-Spitzenkandidatin holte bei der Landtagswahl in Salzburg den zweiten Platz. Svazek gilt als aussichtsreiche Kandidatin für ein Ministeramt, sollten die Freiheitlichen im Bund mitregieren (Foto: Facebook/Marlene Svazek)

Am Sonntagabend wehte ein Hauch von blauer Nostalgie durch die Eventalm in Salzburg. Kaum gingen die blauen Balken nach oben, hoben die FPÖ-Funktionäre Hermann Kirchmeier und Andreas Hochwimmer die blaue Spitzenkandidatin Marlene Svazek auf ihre Schultern. Die Bilder erinnern an ein ikonisches Foto vom FPÖ-Parteitag des Jahres 1986 in Innsbruck. Damals setzte sich der Herausforderer Jörg Haider in einer Kampfabstimmung um die Parteispitze gegen Norbert Steger durch und ließ sich als Sieger auf Schultern durch die Menge tragen. Svazek hat die Fotos auf ihrer Facebook-Seite veröffentlicht. Das Sujet ist wohl mit Absicht so gewählt. Medienvertreter waren auf der Wahlparty der Freiheitlichen nämlich erstmals nicht zugelassen.

Der Unterschied zu damals: Haider führte die Freiheitlichen in die Opposition. Svazek will in Salzburg Regierungsverantwortung übernehmen. Die FPÖ hat am Sonntag bei der Landtagswahl 25,7 Prozent der Stimmen erhalten, das historisch beste Ergebnis der Freiheitlichen in Salzburg. Sollte keine Koalition mit der ÖVP zustande kommen, hat Svazek bereits angekündigt, für höhere Aufgaben im Bund zur Verfügung zu stehen. Erschließt die 30-jährige Salzburgerin den Freiheitlichen ein neues Wählerpotenzial, oder profitiert sie bloß von der politischen Großwetterlage und der schwachen Konkurrenz?

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