Grenzverkehr mit Spargel
Die Migration von Frühgemüse wird skeptisch betrachtet. Rein rechnerisch ist sie weniger schlimm

Wer die eigenen Handlungsmaximen hinterfragt, den beschäftigt wohl auch die Spargelherkunft (Foto: Heribert Corn)
Unlängst stolperte ich wieder über Kant. Speziell über die Frage "Was soll ich tun?". Schuld waren Ostern und meine Schwiegermutter. Zu Ostern ist bei Schwiegermutter Jause. Ich darf dafür Gemüsemayonnaise catern, damit der Bestand an Ostereiern über den Verzehr von Mayonnaiseeiern reduziert wird. In der Mayonnaise war Spargel. Schwiegermutter war unzufrieden. "Gibt ja noch keinen Spargel bei uns. Ich wart, bis der unsrige da ist, weil ich kauf kein Fall so ein ausländisches Klumpat", sagte sie und biss in eine Banane.
Da musste ich darüber nachdenken, ob man Spargel aus Italien kaufen soll. Vielleicht soll man warten, bis der unsrige da ist. Zum Beispiel wegen der kurzen Lieferketten. Und dann dachte ich: Wozu haben wir die EU? Wohl auch, damit der Warenaustausch unkompliziert ist und im Wettbewerb bessere Produkte entstehen.