Welcome back, Brendan!
Jahrelang war der Schauspieler Brendan Fraser von der Bildfläche verschwunden. Für "The Whale" erhielt er nun einen Oscar

Was wiegt schwerer – Fatsuit oder Schuld? Brendan Fraser in „The Whale“ (Foto: A24)
Zurück auf dem Podest: Der 54-jährige kanadisch-US-amerikanische Schauspieler Brendan Fraser erlangte Ende der 1990er-Jahre Bekanntheit mit Rollen in Blödelkomödien wie "George, der aus dem Dschungel kam" oder als Actionstar des Franchise "Die Mumie". Nun feiert er in Darren Aronofskys "The Whale" ein fulminantes Comeback, seine Fans im Internet dichteten liebevoll: "Brenaissance." Im digital unterstützten Fatsuit gibt er den 270 Kilo schweren Online-Englisch-Dozenten Charlie, der unter krankhafter Fresssucht leidet und die Nähe zu seiner entfremdeten Teenagertochter (Sadie Sink) sucht.
Jeder liebt Comeback-Storys, doch warum verschwand Fraser aus dem Rampenlicht? Frasers Filmstunts hinterließen schmerzhafte Spuren. Eingriffe an seiner Wirbelsäule waren notwendig, ein Teil eines Knies ist künstlich und selbst seine Stimmbänder mussten operiert werden. Doch Fraser etablierte sich auch als Charakterdarsteller. In "School Ties" (1992) mit dem jungen Matt Damon wehrte er sich als jüdischer Quarterback gegen antisemitische Attacken. Steht er als naiver Gärtner und Love Interest in "Gods and Monsters"(1998) noch im Schatten von Ian McKellen, der den "Frankenstein"-Regisseur James Whale verkörpert, ist Fraser in Phillip Noyces "Der stille Amerikaner" ein ebenbürtiger Gegenspieler von Michael Caine.