Mea ois wia mia? Schau ma amoi
Österreich stand als Gastland im Fokus der Leipziger Buchmesse. Der Auftritt geriet zur peinlichen Selbstbespiegelung

Von links oben im Uhrzeigersinn: Das Motto des Österreich-Auftritts „mea ois wia mia“ war in Leipzig omnipräsent; die Thomas Bernhard Machine mit Christoph Grissemann und der Nino aus Wien sorgten für Höhepunkte in der Schaubühne Lindenfels; und am Messegelände fand neben der Buchmesse auch die Manga-Comic-Con statt (Fotos: Klaus Nüchtern)
Menschen, die in dem mächtigen Leipziger Bahnhof, dem größten Kopfbahnhof Europas, ankommen, könnten vor Ort gleich das tun, wozu sie auf der Buchmesse, zu der sie angereist sind – sie fand heuer unüblich spät vom 27. bis zum 30. April statt –, ganz sicher keine Gelegenheit finden werden: in Ruhe schmökern nämlich.
Die Filiale der Buchhandelskette Ludwig vermittelt noch eine Ahnung von der architektonischen Großzügigkeit des 1913 fertiggestellten, durch die übliche Shoppingmallisierung aber längst zerstörten Gebäudes. Tageslicht flutet durch die Glasdecke und die breiten Fensterfronten, ein über eine Treppe erreichbares Café lädt zum Verweilen ein. Die prächtigen Säle, die sich hinter Türen an der Seitenfront auftun, aber gehören Pizza Hut und Starbucks und müssen für die Lesungen, die hier während der Messe stattfinden, eigens angemietet werden.