In Person: Serpil Turhan, eine Entdeckung
Ihre Regiefilme sind hierzulande weithin unbekannt. Eher hat man Serpil Turhan, geboren 1979 in Berlin, schon einmal als Schauspielerin gesehen, etwa bei Thomas Arslan oder Rudolf Thome, für den sie auch mehrmals als Regieassistentin tätig war.
2016 widmete Turhan dem Regisseur, der -angefangen mit Kultfilmen wie "Detektive" und "Rote Sonne" Ende der 60er-Jahre -insgesamt 28 Spielfilme realisiert hat, das kontemplative Porträt "Rudolf Thome -Überall Blumen". Das Verfassen des Drehbuchs zu Film Nr. 29 und die (vergeblichen) Versuche, seine Finanzierung auf die Beine zu stellen, sind der rote Faden dieses gewitzten Werks, das ausschließlich aus Gesprächen und Beobachtungen am damaligen Wohnsitz des Filmemachers, einem weitläufigen ehemaligen Bauernhof im Brandenburgischen, besteht.
Das zweitägige Programm "In person: Serpil Turhan", eine Kooperation von Sixpackfilm und Filmmuseum, gibt einen raren Einblick in ihr facettenreiches Filmschaffen. In ihrem Diplomfilm "Dilim Dönmüyor -Meine Zunge dreht sich nicht" (2013) wie auch in ihrem bisher letzten Dokumentarfilm "Köy" (2021) setzt sich die aus einer kurdischen Familie in Anatolien stammende Turhan mit Fragen der Identität und des Sprachverlusts auseinander.
In Anwesenheit der Filmemacherin: Fr und Sa im Wiener Filmmuseum