Lang bevor die Hipster kamen
In über 40 Sprachen übersetzt. Auf der Shortlist des International Booker Prize gestanden. Die Fakten sprechen für sich -und für den Erfolg von Robert Seethaler (Jg. 1966). Eine Million Bücher klingt noch besser. Von Seethalers erfolgreichstem Roman "Der Trafikant" (2012) wurden in der Zwischenzeit sogar schon mehr Exemplare verkauft. In schnörkelloser Sprache erzählt der Wiener Autor von einem herzensguten Burschen, der im Wien der Jahre 1937 und 1938 nach seinem eigenen Weg sucht und dabei auf Sigmund Freud trifft.
Das Schreiben war nicht Seethalers erste Karriere. Zunächst absolvierte er die Schauspielschule des Volkstheaters, zu seinen Jahrgangskollegen zählte Christian Dolezal. Im Anschluss arbeitete er an einigen Theatern und für Film und Fernsehen. Bis heute ist er mitunter als Schauspieler im Einsatz, zuletzt etwa 2019 in der Heller-Verfilmung "Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein".
Seinen neuen Roman "Das Café ohne Namen", der nun seine Wien-Premiere erlebt, hat Seethaler in der Leopoldstadt der 1960er-Jahre angesiedelt. Genauer gesagt: am Karmelitermarkt. Das Lokal und die Menschen, die sich hier treffen, stehen für den Übergang zwischen alter und neuer Zeit. Der Autor liest, spricht mit Katja Gasser (ORF) und signiert.