Männlichkeit auf Social Media: Wo sind moderne Alternativen?
Nachhilfe
Es gibt eine Szene in der neuesten Staffel von "Ted Lasso", einer Apple-TV+-Serie über einen Fußballcoach und seine Mannschaft, in der einer der Spieler rassistisch beleidigt wird. Als der Vater des Spielers, ein großer, starker nigerianischer Mann, das mitbekommt, passiert nicht das, was sonst in solchen Momenten oft gezeigt wird. Er sagt seinem Sohn nicht, dass er stark sein muss. Er hält ihn stattdessen fest in seinen Armen und lässt ihn weinen. Und dann sagt er einen der schönsten Sätze der Serie: "Don't fight back, fight forward." Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal einen so zärtlichen Moment zwischen zwei Männern gesehen habe, zumal in einer Serie über einen "Männersport" wie Fußball.
Wenn man aktuell ein Bild von Männern zeichnet, dann ist es negativ. Wir wissen, dass die meiste Gewalt von Männern ausgeht, sie gleichzeitig Gefährder, aber auch selber in Gefahr sind. Studien zeigen, dass junge Männer die einsamsten Menschen der Welt sind. Parallel dazu erfahren reaktionäre "Männlichkeitsbewegungen" großen Zulauf. Selbsternannte "Männlichkeitscoaches" propagieren im Netz ein Männerbild aus der Steinzeit.