Zwischen dem Laaer Berg und Casablanca
Seine Karriere führte den Regisseur Michael Curtiz von Budapest über Wien nach Hollywood und überdauerte Jahrzehnte

Rückkehr zum Monumentalfilm: Curtiz’ „The Egyptian“ mit Michael Wilding und Anitra Stevens, 1954 (Foto: Filmarchiv Austria)
Er gehört zu den erfolgreichsten Hollywood-Regisseuren aller Zeiten, doch richtig Englisch hat Michael Curtiz nie gelernt. Für den Anti-Nazifilm "Casablanca" nahm er 1944 den Oscar als bester Regisseur entgegen: Er danke der Academy, meinte der gebürtige Ungar mit dem schweren Akzent, "am meisten danke ich ihr dafür, dass sie die Redezeit auf 30 Sekunden beschränkt hat".
Alles in allem hat der Workaholic an die 180 Filme gemacht, rund die Hälfte davon in den USA. 22 davon stehen in den nächsten Wochen bei der Retrospektive "Kertész/Curtiz: Budapest - Wien - Hollywood" im Metro Kinokulturhaus auf dem Programm.
Schon in Europa ließ sich Manó Kaminer alias Mihály Kertész alias Michael Curtiz (1886-1962) als Regisseur nie festlegen. Er drehte Dramen, flotte Komödien und nicht zuletzt legendäre Monumentalschinken wie "Sodom und Gomorrha" oder "Die Sklavenkönigin" am Wiener Laaer Berg, die ihm 1926 einen lukrativen Vertrag mit Warner Bros. in Hollywood einbrachten.