Ich bin ok, Du bist k.o.
Viele Frauen beklagen, auf Partys und in Clubs in Österreich durch heimlich verabreichte Drogen betäubt oder wehrlos gemacht worden zu sein. Gerichtsmediziner warnen: die Beweise werden zu wenig gesichert, die Sache juristisch verharmlost

"Es war mir voll peinlich, dass ich nichts mehr wusste", sagt die Physiotherapie-Studentin Rubina (Foto: Heribert Corn)
Rubina zum Beispiel. Ihre Erinnerung setzte ein, als sie „am Boden neben ihrem Bett aufwachte“. Sie wusste nicht mehr, „wie ich dahin gekommen, schon gar nicht, wie ich heimgekommen bin“. Da war „einfach nichts mehr“. Sechs Stunden des vergangenen Abends fehlten in ihrem Gedächtnis. Nur eines weiß die Physiotherapie-Studentin, 21: „Ich war nicht betrunken. Das muss etwas anderes gewesen sein.“
Oder Maria (Name geändert). In einem Wiener Club habe sie getanzt und an einem Spritzer genippt. Kurz darauf sei ihr schwindlig geworden, sie torkelte nach draußen. Als sie auf dem Boden liegend aufwachte, war ihr Gesicht aufgeschürft, offenbar knallte sie kopfüber auf den Asphalt. Sie fühlte sich nach dem Vorfall benommen, wollte einfach nur nachhause ins Bett. Zum Arzt oder zur Polizei ging sie nicht.