"Im Gespräch" auf Ö1 mit Politikwissenschaftler Erhard Crome: Platz für prorussische Narrative?
Läuft da etwa gerade Putin-Propaganda? Diese Frage stellten sich wohl einige Hörer der Ö1-Sendereihe "Im Gespräch". Vergangene Woche lud die Journalistin Renata Schmidtkunz darin den deutschen Politikwissenschaftler Erhard Crome zum Gespräch. Knapp eine Stunde sprach sie mit ihm über den Krieg in der Ukraine.
Crome, der kürzlich zwei Bücher zu diesem Thema veröffentlichte, vertritt unter anderem die These, dass der russische Oligarchen-Kapitalismus Krieg gegen den ukrainischen Oligarchen-Kapitalismus führe, damit dieser nicht dem Imperialismus des Westens zum Opfer falle - so steht es in der Beschreibung auf der Ö1-Website. Der Politikwissenschaftler war 14 Jahre an der Linkspartei-nahen Rosa-Luxemburg-Stiftung tätig. Es mag nicht sehr verwundern, dass er sich für Frieden einsetzt und die Aufrüstung skeptisch betrachtet.
Im Verlauf des Gesprächs fallen einige antiwestliche Narrative. Putin habe 2014 auf den "Putsch" am Maidan mit der Krim-Annexion nur "reagiert", so Crome. Und zwar auf die "Politik des Westens". Außerdem habe die USA den Maidan mit "fünf Milliarden Dollar" finanziert, eine Erzählung, die auch der Kreml teilt. Schmidtkunz lässt diese unkommentiert. Crome, darauf weist Schmidtkunz während des Gesprächs jedoch mehrmals hin, verurteile den Krieg aber eh.