„Das Kino ist für mich ein Ort der Heilung“
Der Falter hat die deutsche Schriftstellerin und Cineastin Esther Kinsky ins Kino begleitet und sie zum Gespräch gebeten: über den Reiz des Analogen, über Federico Fellini, Jan Vermeer, Peter Handke und ihre Zeit als Kinobetreiberin in Ungarn

„Ich bin eine große Gegnerin der Entwertung des öffentlichen Raumes“ (Foto: Heribert Corn)
Esther Kinsky, 66, zählt zu den meistbeachteten und -ausgezeichneten deutschsprachigen Autorinnen der Gegenwart. Ihr hochgelobter Roman "Rombo" (2022) handelt von einem Erdbeben, das 1976 das Friaul erschütterte, wo die im Rheinland aufgewachsene Kinsky, die davor in London, Berlin und Budapest gelebt hatte, eine neue Wahlheimat fand. Daneben hat sie auch noch eine kleine Wohnung auf der Wieden in Wien, wo sie mehrere Monate im Jahr verbringt.
Die Kinos sind für Kinsky von jeher Orte mit einer geradezu magischen Anziehungskraft gewesen - eine lebenslange Faszination, ja Obsession, über die auch ihr jüngstes Buch "Weiter Sehen" Auskunft gibt. Grund genug für den Falter, die Autorin bei einem Besuch der noch bis Ende Juni laufenden Doppelretrospektive der französischen Regisseure Claude Sautet und Jacques Becker (siehe Kasten) im Filmmuseum zu begleiten und danach in der nahe gelegenen Gastwirtschaft Reinthaler das folgende Gespräch zu führen.