Der Verein Auslandsdienst muss erhalten bleiben!
Am Freitag war es so weit: Drei Tage nachdem der Falter über schwere Vorwürfe gegen Andreas Maislinger berichtet hatte, trat dieser als Vorsitzender des Vereins Auslandsdienst zurück. Nicht ganz freiwillig: Keine Förderung mit Maislinger an der Spitze, hieß es aus dem Sozialministerium.
Der Geldhahn bleibt zugedreht - bis alle Vorwürfe lückenlos geklärt sind. Denn es geht nicht nur um den Vorsitzenden. Die Struktur um ihn herum schützte ihn jahrelang, zahlreiche Beschwerden von Jugendlichen wurden von anderen Vorstandsmitgliedern ignoriert. Auch das zuständige Sozialministerium wusste Bescheid. Wie so oft bei Übergriffen war die Reaktion Achselzucken. Das Ministerium, so rechtfertigt man sich dort, habe Maislinger um Aufklärung gebeten.
Was war passiert? Mehrere Jugendliche berichteten dem Falter von verstörenden Vorwürfen. Maislinger soll teils minderjährige Gedenkdiener systematisch drangsaliert haben, um seinen eigenen Willen durchzusetzen. Es geht um Suizid- und Klagsdrohungen, die mit Tonbandaufnahmen und Schriftstücken dokumentiert sind. Ein Mädchen, das von einem Mitarbeiter sexuell belästigt worden sein soll, sei von Maislinger so lange eingeschüchtert worden, bis es die Anzeige zurückzog. Maislinger bestreitet die Vorwürfe.