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Norbert Mappes- Niediek: Krieg in Europa. Der Zerfall Jugoslawiens. Rowohlt, 2022, 400 S., € 32,90
Für sein neues Buch wählte Norbert Mappes-Niediek den Titel "Krieg in Europa", und wäre da nicht der Zusatz "Der Zerfall Jugoslawiens", man würde nahezu automatisch an den Krieg in der Ukraine denken. Als am 24. Februar vergangenen Jahres russische Panzer über die ukrainische Grenze rollten, war in vielen westlichen Medien die Rede vom ersten großen Krieg in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg. Geflissentlich übersahen sie jene Tragödie, die die 1990er-Jahre des vorherigen Jahrhunderts markierte - die Kriege in Ex-Jugoslawien.
Kriege gleichen einander darin, dass sie unvorstellbares Leid verursachen. Sie müssen erzählt werden, Fakten gehören von Lügen und Propaganda getrennt. Dies gilt auch heute, mehr als 30 Jahre nach dem Beginn der Kriege in Jugoslawien. Unermüdlich produzieren die Nachfolgestaaten der Region auch heute ihre nationalistischen Narrative über den Krieg, wo sie sich alle als Opfer der jeweils anderen stilisieren. Das Buch von Mappes-Niediek dekonstruiert so manche