Hoch lebe die Betreuungsindustrie!
Hermes Phettberg führt seit 1991 durch das Kirchenjahr
Evangelium des 6. Sonntags im Jahreskreis, Lesejahr A: "An jenem Tag werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir, und ich bin in euch. Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden, und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren."(Joh 14,15-21)
Meine Mama hat mir erzählt, dass im Obernalber Annen-Hohlweg der Nalber Bach entspringt. Wirklich real hab ich nie etwas entspringen erlebt. Zum Beispiel würd ich gern einmal in den Schwarzwald gehen, dort entspringt die Donau.
Letzte Woche lief auf Ö1 eine Reportage über sozial engagierte Nagetiere, die Biber. Obwohl der Nalber Bach wunderbar Wasser führt, gibt es keine Biber hier. Ich würde mich gerne an den Bach setzen und die Emsigkeit dieser Nagetiere verfolgen. Ich möchte alle Lesys auffordern, eine Biberfamilie in Unternalb doch anzusiedeln!
Manches Mal kann ich wochenlang nicht koten, doch dann geht es wieder Tag für Tag, auf jeden Fall ist die soziale Fürsorge in Wien enorm, dreimal am Tag kommen Heimhelfys und Pflegys und sorgen für meine Reinlichkeit. Hannes, mein Engel Gottes, hat ein Betreuungshöschen für mich besorgt, und da hinein kann ich hemmungslos hineingacken und hineinludln. Hoch lebe die Betreuungsindustrie!
Ich elender Gumpendorfer kann es mir leisten, dass ich jetzt Mitte Mai einheizen kann, dass mir nie kalt wird. Weil gerade volle Regenzeit herrscht, erinnere ich mich, dass circa 1870 eine Überschwemmung in Obernalb stattgefunden hat.
Bei den Bibern herrscht eine innige Verwandtschaft, das heißt Cousin und Cousine sorgen füreinander. In Wien hab ich keine Chance, Biberfamilien zu erleben, aber heute stand in der Zeitung, wie eine behutsame Polizistin eine Entenfamilie über die Linke Wienzeile geleitete. Noch dazu wo ich so gerne "Scharfe Enten" esse. Ich wohne in einem Haus, wo im Lokal ganz unten "Scharfe Ente" bestellt werden kann.
Als Kleinkind musste ich meiner Mama zusehen, wie sie einen Hasen herausbuk, und seither kann ich keine Kaninchen essen.
Biberfamilien sind gescheiter, niemand käme auf die Idee, gebackenen Biber zu wollen.