So gut ein Sommerspritzer tut, lieber vorher nach dem Preis fragen

Daniela Krenn
Medien, FALTER 20/2023 vom 17.05.2023

Wenn die Temperaturen steigen, wirkt auch der Alkohol im Körper schneller und intensiver. Blöd natürlich, denn was gibt es Schöneres, als im Gastgarten bei warmen Temperaturen einen (oder mehrere) Spritzer zu trinken. Die Autorin greift deswegen gern auf einen (vielen natürlich schon längst bekannten) Trick zurück: Dieser nennt sich Sommerspritzer.

Für jene, die jetzt fragend die Stirn runzeln, ein kurzer Auffrischkurs: Ein Sommerspritzer ist so etwas wie ein Verlängerter. Ein Achterl Weißwein trifft auf zwei- bis dreimal so viel Soda, statt halb-halb, wie beim Spritzer üblich. Schmeckt weniger nach Wein, ja, dafür bleibt man hydriert.

In den meisten Wiener Bars und Clubs steht der Sommerspritzer zwar nicht auf der Getränkekarte, wird aber auf Nachfrage ohne weiteres geliefert. Nur die Preise, die unterscheiden sich sehr. So zahlte die Autorin in einer Bar am Wiener Karlsplatz kürzlich acht Euro für einen solchen Luftspritzer. Dasselbe Getränke fand sie im sechsten Bezirk für 3,80 Euro, im siebten um 4,20 Euro, wiederum im neunten für 5,20. Sie sehen schon: Das Achterl Schankwein mit gesprudeltem Wiener Leitungswasser ist ganz schön preisflexibel. Und das ist höchst unverständlich. Denn weder ist im (Sommer-)Spritzer besonders teurer Wein drin noch ist die Zubereitung des Getränks wirklich aufwendig.

Schuld an den Wucherpreisen ist aber nicht der Wein, sondern das Soda. Dafür verrechnen Wiener Bars nämlich unterschiedlich viel. Neben dem Alkohol-Hitze-Dilemma gibt es, gerade in Zeiten der Inflation, noch das Soda-Preis-Fiasko. Diesen Sommer muss wohl ein anderer Trick herhalten: nur das Achterl Wein und dazu Leitungswasser bestellen.

Rezensierte Getränke wurden der Redaktion fallweise kostenlos zur Verfügung gestellt

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