„Wir kommen nicht weiter, wenn wir nur darüber berichten, dass alles beschissen ist“
Gesperrte Betten, überlastete Ärzte, fehlendes Pflegepersonal, immer mehr Gefährdungsanzeigen. Das Wiener Gesundheitssystem ist am Anschlag. Was sagen Gesundheitsstadtrat Peter Hacker und Wigev-Chefin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb dazu?

Im Rathaus mit Wigev-Chefin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker: „50 % der Menschen denken über einen Jobwechsel nach. Wo ist die Überraschung?“ (Foto: Christopher Mavrič)
Peter Hacker ist erschöpft. Gerade noch hat er mit der Ärztekammer über Finanzen verhandelt, vor ein paar Tagen die elfte Primärversorgungseinheit Wiens eröffnet. Und dann war da noch die Sache mit den Spitälern - der Falter hat berichtet: elf Gefährdungsanzeigen seit Jahresbeginn, 800 gesperrte Betten, fehlendes Personal in Pflege und Ärzteschaft. Und der zuständige Gesundheitsstadtrat? Zündet sich eine E-Zigarette an und bittet mit Evelyn Kölldorfer-Leitgeb, der Chefin des Wiener Gesundheitsverbundes (Wigev), zum Interview. Es wird ein Streitgespräch werden.
Falter: Herr Hacker, der Falter hat mit mehr als einem Dutzend Ärzten und Pflegern in vier Wiener Spitälern gesprochen. Sie erzählen von einer nie dagewesenen Krise. Sie haben gegenüber der "Zeit im Bild" erklärt, dass der "Großteil der Abteilungen eh super" laufe. Wie kommen Sie darauf?